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Building Information Modeling (BIM) in Deutschland 2023

Nach der Einführung des Stufenplans Digitales Planen und Bauen (BIM-Stufenplan) der Bundesregierung 2018, und der Etablierung des Zentrums des Bundes zur Digitalisierung des Bauwesens (BIM Deutschland) 2020, endete die erste Phase am 31. August 2023. Damit beginnt die 2. Phase von BIM Deutschland. Wie weit ist der Einzug von BIM in den Alltag deutscher Unternehmen und Behörden tatsächlich und was sind die Herausforderungen der nächsten Jahre?

Der BIM-Stufenplan für Deutschland wurde vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Jahr 2016 veröffentlicht. Er beschreibt die schrittweise Einführung der Building Information Modeling (BIM)-Methode in Deutschland. Das Ziel des BIM-Stufenplans ist es, die Effizienz und Nachhaltigkeit des Bauwesens zu verbessern. BIM bietet die Möglichkeit, alle Phasen des Bauprozesses digital zu modellieren und zu verwalten. 

2. Phase von BIM Deutschland 

Mit der Aussage von Bundesdigitalminister Dr. Volker Wissing „Germany goes digital“ hat er den Start der zweiten Phase von BIM Deutschland als einen wichtigen Meilenstein zur Unterstützung und Förderung der Digitalisierung des Bauwesens bezeichnet und eingeläutet.

Im Rahmen der zweiten Phase soll das BIM-Portal weiter ausgebaut und verbessert werden. Das Informationsangebot zu Methodik und Praxisanwendungen von BIM soll überarbeitet und die Inhalte  für die jeweiligen Zielgruppen wie Ingenieure, Architekten, Projektplaner oder Verwaltungen besser zugeschnitten werden. Das Portal soll als zentrale Anlaufstelle für Informationen und Angebote rund um BIM dienen.

Darüber hinaus wird die Nutzung digitaler Zwillinge für Gebäude und Infrastrukturen gefördert. Digitale Zwillinge sind virtuelle Modelle von realen Objekten, die für die Planung, den Bau und den Betrieb von Gebäuden und Infrastrukturen eingesetzt werden können. In Planung sind außerdem spezielle Informationsangebote für Länder und Kommunen, die gezielte Ansprache auf LinkedIn sowie  Fach- und Dialogveranstaltungen. 

Bundesbauministerin Klara Geywitz ist überzeugt: „Die digitale Vernetzung bringt uns über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden Vorteile.  Durch die digitalen Gebäudepläne kommen wichtige Informationen nicht abhanden und sind auch zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar. BIM unterstützt beim Planen, Bauen und nachher auch beim Betrieb oder der möglichen Umnutzung von Gebäuden, Fehler und Verzögerungen können vermieden, die Kosten gesenkt und die Qualität der Bauwerke verbessert werden."

Fortschritt der BIM-Umsetzung und Herausforderungen 

Die BIM-Umsetzung in Deutschland ist in den letzten Jahren deutlich vorangekommen. Die Zahl der BIM-Projekte in Deutschland steigt stetig. Auch die Qualität der BIM-Modelle und -Prozesse hat sich verbessert.

Seit dem 1. Januar 2021 ist die Anwendung von BIM bei der Vergabe öffentlicher Aufträge für den Infrastrukturbau verpflichtend. Dies betrifft alle Bauvorhaben mit einem Bauvolumen ab 25 Millionen Euro. Seit Januar 2023 ist BIM auch eine zwingende Voraussetzung bei der Vergabe öffentlicher Aufträge des Bundes für den Hochbau . Dies betrifft Baumaßnahmen mit einem Volumen von mehr als 10 Millionen Euro.

Trotz der Fortschritte gibt es noch einige Herausforderungen bei der BIM-Umsetzung in Deutschland. Dazu gehören unter anderem:

  • Die fehlende Interoperabilität zwischen verschiedenen BIM-Softwarelösungen
  • Die Notwendigkeit von qualifizierten BIM-Fachkräften
  • Die Bereitschaft der Bauwirtschaft zur Veränderung

Die Einführung von BIM in Deutschland ist ein wichtiger Schritt zur Digitalisierung des Bauwesens. Es ist ein komplexer Prozess, der Zeit und Ressourcen erfordert. 

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf folgenden Seiten:

Erfahren Sie mehr zum Thema Interoperabilität in dem Artikel; Open BIM: Offener Datenaustausch für optimale Zusammenarbeit.