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thyssenkrupp setzt bei internationalem Großprojekt auf Tekla-Lösungen

Beim Bau der Düngemittelanlage in Brunei setzt thyssenkrupp auf Tekla Structures und Tekla Model Sharing.

Beim Bau einer hochmodernen Düngemittelanlage im Sultanat Brunei auf der Insel Borneo wird thyssenkrupp Industrial Solutions von 15 Projektpartnern aus acht verschiedenen Ländern unterstützt. Ein internationales Großprojekt – nur umsetzbar mit den richtigen Partnern und den richtigen Werkzeugen. thyssenkrupp setzt auf Tekla-Lösungen von Trimble: In der Angebots- und Ausführungsphase kommen die BIM-Software Tekla Structures und die Cloud-Lösung Tekla Model Sharing zum Einsatz.

Der Geschäftsbereich Industrial Solutions von thyssenkrupp ist ein führender Partner für Planungs-, Bau- und Serviceleistungen rund um industrielle Anlagen und Systeme. Kunden stammen aus der Chemie-, Düngemittel-, Zement-, Mining- und Stahlindustrie. 

Seit 2012 nutzt das Unternehmen Tekla Structures sowohl in der Angebots- als auch in der Ausführungsphase. Durch das Aufsetzen einer Schnittstelle zu PDMS, dem von thyssenkrupp eingesetzten 3D-Planungstool für den Anlagenbau, schaffte die Tekla-BIM-Software den Durchbruch beim deutschen Industriekonzern. Die Schnittstelle ermöglicht den nahtlosen Datenaustausch zwischen beiden Programmen. Damit sind die wesentlichen Bauteile des einen Systems auch im anderen System nicht nur sichtbar, sondern auch auswertbar. Ein effektives Arbeiten – gewissermaßen in einem Modell – ist damit möglich und die kollisionsfreie Planung gewährleistet.

Beim Auftrag des staatlichen Unternehmens Brunei Fertilizer Industries setzt thyssenkrupp zudem erstmalig die Cloud-Lösung Tekla Model Sharing ein. Das innovative Werkzeug ist eine Weiterentwicklung des bekannten Multi-User-Modus und ermöglicht den verschiedenen Projektpartnern zeitgleich an ein und demselben Tekla-Structures-Modell zu arbeiten – online wie offline.

Ein hochmoderner Düngemittelkomplex

Der Startschuss für den Bau des Düngemittelkomplexes im Sungai Liang Industrial Park fiel im Oktober 2018.Der Startschuss für den Bau des Düngemittelkomplexes im Sungai Liang Industrial Park fiel im Oktober 2018. Mit Fertigstellung in 2021 wird die Anlage das Erdgasvorkommen des Landes für die Produktion von Düngemittel verwenden. Der hochmoderne Komplex besteht aus einer Ammoniakanlage mit einer Kapazität von 2.200 Tonnen pro Tag, einer Harnstoffanlage (3.900 Tonnen pro Tag) sowie einer Harnstoffgranulierung (3.900 Tonnen pro Tag). Für den Bau werden insgesamt ca. 15.000 Tonnen Stahl und 60.000 m3 Beton verbaut. Ein Großauftrag, der die Marktposition von thyssenkrupp in der Region Asien-Pazifik stärken soll. 

Mengenermittlung mit Tekla Structures

Bereits in der Angebotsphase des Großprojekts in Brunei nutzte thyssenkrupp Industrial Solutions Tekla Structures für die modellbasierte Mengenermittlung in Kombination mit RIB iTwo, einer Software, die 3D-Modelle mit Preisen und Ressourcen verbindet. 

Das Modell wurde mit zahlreichen benutzerdefinierten Attributen (UDAs) in eigenen Masken angereichert, um unter anderem eine einfache Verknüpfung mit Leistungspositionen in iTwo zu gewährleisten. 2D-Zeichnungen wurden im DWG-Format importiert. Sie zeigen das Layout der Anlage im Grundriss („Plot Plan“). Anhand der Zeichnungen wurden die Bauteile platziert. Aus PDMS-Referenzprojekten heraus wurden zudem entweder SDNF-Daten für Stahlbauteile oder DGN-Daten für den Massivbau erzeugt und auf dem 2D-Plot abgesetzt.

Eine Herausforderung war zum einen die Größe des Baufelds mit ca. 400 x 600 Metern und eine ca. drei Kilometer lange Offshore-Bandbrücke mit entsprechend vielen Bauteilen und Strukturen. Zum anderen stellte auch das Zusammenspiel zwischen PDMS, TEKLA und RIB iTwo eine anspruchsvolle Aufgabe dar. In der aktuellen Ausführungsphase arbeitet thyssenkrupp ebenfalls mit Tekla Structures. Modelliert werden Stahl- und Betonbauteile, aber auch Infrastrukturelemente wie Straßen innerhalb der Anlage und Untergrundrohrleitungen.

Ansicht einer Rohrbrücke (links) sowie einer kleineren, überdachten Anlagenstruktur in Tekla Structures und auf der Baustelle – hier noch ohne Dacheindeckung.

Effiziente Kommunikation mit Tekla Model Sharing 

Partner aus acht verschiedenen Ländern sind beim Bau der Anlage involviert: Ingenieurbüros aus Deutschland, Griechenland, Indien und Vietnam, Baufirmen aus Singapur und Brunei sowie Stahlbaufertiger aus der Türkei, Malaysia und Vietnam arbeiten Hand in Hand. Um eine effiziente Kommunikation zwischen den internationalen Projektbeteiligten zu gewährleisten, setzt thyssenkrupp seit Anfang 2018 neben Tekla Structures auch auf Tekla Model Sharing. Mit der patentierten Cloud-Lösung können Anwender von Tekla Structures ihre Produktivität in Zusammenarbeit mit Kollegen und externen Projektpartnern deutlich steigern. So sind zum Beispiel mehrere Ingenieurbüros an unterschiedlichen Orten für die Detailplanung (Stahlbauwerkstattplanung und Bewehrungsplanung) verantwortlich. Während die thyssenkrupp-Niederlassung in Vietnam für die Bewehrung zuständig ist, wird die Werkstattplanung – zeitgleich in ein und demselben Modell – von einem externen Büro in Griechenland erstellt.

Tekla Model Sharing bietet uns viele entscheidende Vorteile. Unsere Arbeits- und Kommunikationsprozesse haben sich dadurch deutlich verbessert. [...] Die Informationen im Modell sind klar und einfach verständlich, sodass z. B. die Fertiger deutlich weniger Rückfragen haben als früher.

Thomas Henke, Head of Global TEKLA Operation Group, thyssenkrupp Industrial Solutions AG

Zugriff auf aktuelle Daten – jederzeit 

Thomas Henke ist seit 2003 für den thyssenkrupp-Konzern und seit 2016 als Tekla-Administrator am Standort in Dortmund tätig. Mit einem kleinen Team kümmert er sich u. a. um die Vereinheitlichung der Tekla-Setups in den weltweiten Niederlassungen, um Tekla-Implementierungen, Verbesserungen und um die Koordination des Daten-Austausches zwischen Tekla Structures und PDMS sowie zu anderen Systemen wie SAP und RIB iTwo. 

„Tekla Model Sharing bietet uns viele entscheidende Vorteile. Unsere Arbeits- und Kommunikationsprozesse haben sich dadurch deutlich verbessert“, berichtet Thomas Henke. „Es spielt keine Rolle mehr, von welchem Teil der Welt aus die Werkstattplanung erfolgt, wo die Baufirmen für dieses Projekt sitzen oder wo sich die physische Baustelle befindet.“ Mit Model Sharing können alle Beteiligten in unterschiedlichen Rollen und Funktionen gleichzeitig als auch zu unterschiedlichen Zeiten am Tekla-Modell arbeiten und dabei stets auf die aktuellen Daten zugreifen.

„Bei uns gab es zunächst Bedenken bzgl. der Sicherheit und der Kontrolle über die Daten. Trimble bietet hier ebenfalls die Möglichkeit, die Daten auf dem eigenen Server zu lagern. Wir haben uns beim Projekt in Brunei aber dafür entschieden, die Tekla-Cloud zu nutzen. Mit Blick auf den zeitlichen Druck und dem Wissen, dass die reibungslose, effiziente Zusammenarbeit zwischen den weltweiten Partnern unerlässlich ist, war dies in meinen Augen genau die richtige Entscheidung“, erläutert Thomas Henke. Derzeit nutzt das Unternehmen 50 Model-Sharing-Lizenzen.

Ansicht auf ein Betonbauwerk der Wasseraufbereitung in Tekla Structures und auf der Baustelle

Änderungen frühzeitig umsetzen

Der Zugriff auf Modell-Daten erfolgt zuverlässig und unabhängig von der lokalen Internetverbindung. Außerdem können Änderungen mit Model Sharing schnell und unkompliziert kommuniziert sowie notwendige Änderungen frühzeitiger erkannt und umgesetzt werden. „Das spart natürlich jede Menge Zeit. Insgesamt erlaubt es uns, die Bauphase früher zu beginnen und das Projekt schneller abzuschließen“, führt Thomas Henke aus. Auch in Deutschland vereinfacht das Tool die interne Abstimmung z. B. bei der Angebotserstellung.
Obwohl erst seit kurzem im Einsatz, ist das Feedback der Projektpartner zu Tekla Model Sharing durchweg positiv. „Das Modell dient den Teams untereinander als Kommunikationsgrundlage. Die Informationen im Modell sind klar und einfach verständlich, sodass z. B. die Fertiger deutlich weniger Rückfragen haben als früher. Eine effektive Zusammenarbeit mit weltweit verstreuten Projektbeteiligten wäre außerdem anders gar nicht realisierbar“, freut sich Thomas Henke. „Bereits jetzt planen wir den Einsatz von Model Sharing für ein weiteres Projekt in Ungarn.“ 

Bildmaterial: thyssenkrupp Industrial Solutions AG

Erfahren Sie hier mehr über Tekla Structures und Tekla Model Sharing.