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Tipps für die Wahl Ihrer Bridge Information Modeling Software

Lesen Sie in dieser Checkliste, was Sie bei der Auswahl Ihrer Bridge Information Modeling Software berücksichtigen sollten.

Der Erfolg von Brückenbauprojekten steht und fällt mit der Auswahl der geeigneten Bridge Information Modeling (BrIM) Software. Gabriel Neves, Technischer Manager bei Trimble, verrät worauf es beim Kauf der BrIM-Software ankommt. 

Gabriel Neves, Technischer Manager bei Trimble, verrät Ihnen, worauf es beim Kauf einer Bridge Information Modeling Software ankommt.Seit 30 Jahren arbeite ich nun im Brückenbau – davon seit einem Jahr bei Trimble – und Widerstand bzw. Vorbehalte gegenüber Veränderungen begegnen mir immer wieder aufs Neue. Insbesondere dann, wenn neue Tools auftauchen, die die bisherige, traditionelle Arbeitsweise auf den Kopf stellen. Dabei gilt es jedoch gerade dann, unsere Methoden und Praktiken zu reflektieren und zu hinterfragen. Die Fragen, die wir uns kontinuierlich hinsichtlich unserer Arbeitsweise stellen sollten, sind doch: Was tun wir, wie tun wir es und wie können wir es effizienter und sinnvoller gestalten? Der dafür erforderliche Lernprozess mag zu Beginn immens oder gar abschreckend erscheinen. Das ist das, was ich den menschlichen Faktor nenne. 

Der Zweite ist der Investitionsfaktor. Mit Blick auf die Lernkurve tendieren viele Unternehmen dazu die Ausbildungsphase als Verlust zu betrachten. In gewisser Hinsicht ist das auch nachvollziehbar: Neue Praktiken und Denkweisen einzuführen und aufzubauen kostet Zeit und Geld. Es sollte jedoch als langfristige Investition betrachtet werden. Ein Beispiel: Bridge Information Modeling (BrIM) und die Umstellung von 2D auf 3D haben den Entwurfs- und Konstruktionsprozess radikal verändert. Es lohnt sich jedoch diesen Weg mitzugehen, denn er zahlt sich in vielerlei Hinsicht aus: Arbeitsläufe werden optimiert, die Softwarefunktionen verbessert und eine einst von „Silodenken“ geprägte Arbeitsweise wandelt sich in effiziente Teamarbeit um. 

Die Vorteile von BrIM liegen klar auf der Hand. Um jedoch das Potenzial von BrIM voll auszuschöpfen, gilt es die geeignete Software sorgfältig auszuwählen. Das ist auch wichtig für das Engagement der Mitarbeiter und Arbeitsteams. Wenn die Software nicht den Anforderungen der Konstrukteure, Ingenieure, Architekten und anderen Projektbeteiligten entspricht, wird deren Begeisterung und Interesse geringer ausfallen. Deswegen ist es entscheidend eine Software zu wählen, die alle Teile des Brückendesigns und des Brückenbauprozesses abdeckt – bis hin zur Inspektion und Wartung.

Sie möchten sich eine BrIM-Software zulegen? Hier eine Checkliste, auf was Sie bei der Auswahl achten sollten.

1. Kann die Software all das, was Sie brauchen? 

Die Kernidee von BrIM ist, dass Sie jede Entwicklungsphase der Brücke mithilfe einer einzigen Software abbilden können. Ob Betonfertigteile oder Ortbeton, Bewehrungsstäbe, Stahlkonstruktion und Stahlverbindungen, Schalungspläne und sogar ganze Baupläne – alles kann in einer Software erstellt werden, unabhängig davon welche Art von Brücke Sie planen. So können alle Projektbeteiligte, unabhängig von ihrem Standort, in Echtzeit zusammenarbeiten. Jeder hat stets Zugriff auf die aktuellsten Modellinformationen und die Kollisionskontrolle erweist sich als Kinderspiel.

2. Wie hoch ist der Fertigstellungsgrad (LOD)?

Liegt der LOD (Level of Development) bei 300 oder niedriger, kann dieselbe Software weder alle Aufgaben ausführen noch alle Elemente in das Modell einbeziehen. Liegt der LOD aber bei 350 oder höher, kann jedes einzelne Objekt modelliert werden. Diesen Objekten sind Attribute zugeordnet, wodurch die Daten noch weiter angereichert werden. Für viele Unternehmer ist gerade die Steigerung des LOD von höchster Priorität. 

3. Wie steht es um das Änderungsmanagement? 

Bei der Konstruktion der Brücke hat die Änderung eines einzigen Details meist Auswirkungen auf weitere Elemente. Eine leistungsfähige BrIM-Software zeichnet sich auch dadurch aus, dass Änderungen zentral vorgenommen und verwaltet werden, ohne dass unzählige Papierstapel gedruckt werden müssen. Bei einem effizienten Änderungsmanagement ist es ein Muss, dass Zeichnungen und Stücklisten bei jeder Bearbeitung im Modell augenblicklich angepasst werden und sie das Modell zu jedem Zeitpunkt exakt wiedergeben. Automatische Updates stellen außerdem sicher, dass alle Änderungen sofort an alle Projektbeteiligte übermittelt werden und mindern so erheblich den Bedarf an Nachbesserungen. Zum Beispiel sorgt ein effizientes Änderungsmanagement bei Änderungen an der Geometrie dafür, dass die Bewehrung sich automatisch an die neue Form anpasst.

4. Wie sieht es mit der Trassierung aus? 

BrIM kann Strukturen und Ausrichtung der Straße, der Bahnstrecke und des Geländes entsprechend der Art der Brücke, die Sie bauen möchten, erfassen. Alle Eingaben, angefangen von Geomodellen bis hin zu Punktwolken aus Laserscans, können in einem Umfang verwendet werden mit dem händische Zeichnungen nicht konkurrieren können.

5. Must-Have: Der offene Ansatz

Wenn Ihre BrIM-Software nicht mit anderen kompatibel ist, sind Silodenken und eine ineffiziente Arbeitsweise vorprogrammiert. Um die Vorteile von BrIM voll ausschöpfen zu können, müssen andere Softwarelösungen, digitale Modellierungswerkzeuge und Fertigungsmaschinen in der Lage sein, mit Ihrer Software zu kommunizieren. 

6. Bekommen Sie ausreichend Unterstützung von Ihrem Softwareanbieter?

BrIM kann Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen und den verschiedensten Ecken der Welt zusammenbringen. Beachten Sie aber bei der Wahl Ihrer Software, dass sie einfach zu implementieren ist und Schulungen angeboten werden. Denn aufgrund multikultureller Arbeitswelten und lokaler Standards ist es von entscheidender Bedeutung, dass sowohl online als auch vor Ort Support in Ihrer Sprache verfügbar ist. 

Nichts von dem, was ich Ihnen hier erzähle, sind leere Verkäuferfloskeln, sondern ist ganz einfach meine eigene Erfahrung. Ich selbst habe beobachtet, wie sich die Branche über die Jahre entfaltet und weiterentwickelt hat – von händischen Zeichnungen über 2D bis hin zu 3D. Wenn ich in meiner Karriere eines gelernt habe, dann, dass es eine kluge Entscheidung ist, in sogenannte Pain Points zu investieren. Sobald Sie BrIM eingeführt und Ihr Team damit vertraut gemacht haben, hören Sie nicht auf sich weiterzubilden. Bedenken Sie, dass die Software sich kontinuierlich weiterentwickelt. Bleiben Sie am Ball und machen Sie sich stets mit den neusten Funktionalitäten und Updates vertraut. So spielen Sie nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft ganz vorne mit.

Erfahren Sie hier mehr über Tekla Structures für den Brückenbau.